Ein runder Geburtstag ist immer ein Grund zum Feiern, dachte ich mir - erst recht, wenn es der 30. Geburtstag ist! Schließlich ist man nun auch so richtig erwachsen. Nun ja, jedenfalls sagt man das so. Alter ist bekanntlich keine Frage der Jahre, sondern des Empfindens. Im Herzen zählen wir Ü30er uns doch immer noch ein bisschen zu den Twentysomethings. Doch wie sollte ich meinen 30ten Geburtstag feiern? Wollte ich doch einerseits keinen großen Hehl aus meiner dritten Null machen, aber wiederum die 30 auch nicht ganz unter den Tisch fallen lassen. In diesem Beitrag möchte ich euch von meiner Idee erzählen, meinen runden Geburtstag mit Live-Musik zu zelebrieren. Einen kleinen Eindruck, wie das musikalische Programm aussah, gibt euch ein Live-Ausschnitt weiter unten im Artikel.
Die Erwartungshaltung an runde Geburtstage ist oft, eine große und ganz besondere Feier auf die Beine zu stellen. Dieser Erwartung habe ich mich von Anfang an abgewandt. Ich hatte auch die Hoffnung, keinen traditionellen norddeutschen Bräuchen nachgehen zu müssen, wie dem Klinkenputzen. Wer es nicht weiß: Unverheiratete Frauen müssen, nach einem norddeutschen Brauch, an ihrem 30sten Geburtstag Klinken putzen und Männer den Besen schwingen und dürfen erst aufhören, wenn sie freigeküsst werden. Doch um das vorwegzunehmen, ich blieb zum Glück verschont. 😉
Ich wollte meinen 30sten Geburtstag ganz entspannt in kleiner Runde feiern und Freunde auf ein paar Drinks und Snacks in meine Wohnung einladen. Doch damit meine Geburtstagsfeier nicht ganz so gewöhnlich verlaufen sollte, wie die Jahre zuvor, habe ich mir eine besondere Idee überlegt. Wir alle wissen: Am besten feiert es sich mit Musik und am allerbesten mit Live-Musik. Warum also nicht Live-Musik in die eigenen vier Wände holen? Ich war in der Vergangenheit schon auf einigen Sofakonzerten gewesen und jedes Mal wieder aufs Neue begeistert. Die Atmosphäre war auf jedem einzelnen Konzert einmalig, das Publikum berauscht von der Stimmung, die vom Künstler auf die Zuhörer übertragen wurde. Das sollte das Highlight meiner 30er Geburtstagsfeier werden.
Ein wenig Bedenken hatte ich schon, als ich mein Vorhaben schließlich in die Tat umsetzte und dabei mein 11qm-Wohnzimmer und die Gästeliste mit knapp 30 Personen vor Augen sah. Aber gesagt, getan – die Location stand, die Gästeliste auch, fehlte nur noch die Live-Musik. Da musste ich tatsächlich nicht lange überlegen. Ich hatte die Band Van Deyk schon auf zwei Konzerten live erlebt, sowohl Dom Van Deyk solo als auch das Trio. Ich war beide Male begeistert und wusste, das kann nur ein phänomenaler Abend werden. Denn Dom Van Deyk versteht es eindeutig, mit dem Publikum zu interagieren und eine herausragende musikalische Performance abzuliefern. Das Trio würde aus Platzgründen nicht in mein Wohnzimmer passen, daher entschied ich mich für einen Soloauftritt. Ich schrieb Dom direkt an, tatsächlich etwas kurzfristig vor meinem ins Auge gefassten Wunschtermin. Aber Glück gehabt, er hatte Zeit. Jetzt konnte die Party kommen.
Der Konzertabend stand vor der Tür. Ich war schon ein wenig aufgeregt. Das war schließlich das erste Sofakonzert, das ich selbst ausrichtete. Hoffentlich würde der Platz in meinem Wohnzimmer ausreichen! Aber keine Zeit, sich weiter den Kopf zu zerbrechen, es waren noch genügend Dinge bis zum Abend zu erlegen – einkaufen, Snacks vorbereiten, die Wohnung herrichten.
Dann war es so weit. Die Gäste trudelten allmählich ein. Dom stieß etwa eine Stunde vor Konzertbeginn dazu und mischte sich unter die Gäste. Um 20:30 Uhr startete dann das Konzert. Ich hatte mir, was den Platz im Wohnzimmer anging, ganz umsonst Sorgen gemacht. Jeder fand einen Platz und es hätten vermutlich noch 10 Leute mehr untergebracht werden können. Also, für jeden, der denkt, sein oder ihr Wohnzimmer sei zu klein für ein Sofakonzert – aus nun eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass man die eigene Wohnung oftmals deutlich unterschätzt.
Das Konzert war einfach nur großartig! Dom hat mit ein paar ruhigen Songs das Konzert eingeleitet – erstmals im Sitzen, wie er uns im Anschluss erzählte. Wer schon einmal ein Konzert mit Dom erlebt hat, weiß, dass er eigentlich ausschließlich im Stehen performt und sich auch das ein oder andere Mal gern ins Publikum gesellt. Nach einigen ruhigeren Songs hat es ihn dann schließlich doch nicht mehr auf dem Stuhl gehalten. Neben vielen eigenen Stücken spielte er auch verschiedene Coversongs und hat uns alle dazu gekriegt lauthals mitzusingen. Ein grandioser Auftritt mit vielen Zugaben, einer ausgelassenen Stimmung und viel herzhaftem Lachen. Vielen Dank noch mal lieber Dom für das schöne Konzert und dass Du im Anschluss noch ordentlich mitgefeiert hast. Besser hätte mein 30ster Geburtstag mit Live-Musik nicht laufen können!
Ihr habt nun auch Lust bekommen ein Sofakonzert an eurem Geburtstag zu organisieren oder das Geburtstagkind an seiner Feier mit Live-Musik zu überraschen?