Das australische Bruder-Duo AMISTAT ist eine unserer Neuentdeckungen des Jahres. Bis vor kurzem lebten beide noch in Australien, doch jetzt haben sie ihre Home-Base nach Deutschland verlegt und touren von dort aus durch Europa und die ganze Welt. Trotz vollem Tourkalender schiebt das Duo immer wieder besondere SofaConcerts Gigs dazwischen und verzaubert alle Menschen mit ihrer Musik. Die beiden haben Miriam und Marie-Lene begleitet, um Wohnzimmerkonzerte bei Die Höhle der Löwen. Wir haben die Brüder nochmal interviewt und erzählen euch wer sie sind, was sie antreibt und was sie noch mit ihrer Musik vorhaben!
SofaConcerts: Hi Josef und Jan - schön, dass ihr euch die Zeit nehmt, uns ein bisschen über euren Background zu erzählen! Ich muss ja gestehen, ich konnte am Anfang nicht glauben, dass ihr wirklich Zwillingsbrüder seid. :) Wir kamt ihr denn dazu, gemeinsam Musik zu machen?
Josef: (lacht) Ja, das ist wirklich eine interessante Geschichte. Eigentlich hatten wir beide andere Pläne - als wir mit 19 nach Australien gezogen sind, hat Jan eine Ausbildung zum Golflehrer gemacht und ich habe lange in einer Bar gearbeitet. Irgendwann haben angefangen, gemeinsam Musik zu machen und haben überall auf der Straße gespielt. Das kam so gut an, dass wir gemerkt haben: Wow, da ist wirklich etwas dran, dem sollten wir nachgehen. Und das haben wir dann gemacht!
SofaConcerts: Das heißt, mit 19 Jahren seid ihr erst nach Australien gezogen? Wo kommt ihr denn ursprünglich her?
Jan: Das ist gar nicht so einfach zu sagen! (lacht) Wir sind schon viel rumgekommen! Geboren sind wir in Deutschland, sind in Italien aufgewachsen, haben tschechische Eltern und einen australischen Pass. Mit 19 Jahren sind wir dann nach Australien gezogen und haben dort angefangen, gemeinsam Musik zu machen.
SofaConcerts: Okay, und das habt ihr dann einfach durchgezogen?
Jan: Genau, so kann man das sagen, auch wenn es nicht immer einfach war. Wir sind jetzt seit 7 Jahren gemeinsam als Vollzeit-Musiker unterwegs. Zwischendurch gab es immer wieder Herausforderungen. Zum einen natürlich das Finanzielle: In Australien ist Straßenmusik super gut bezahlt und man kann gut davon leben, in anderen Ländern sieht es leider anders aus. Aber auch mental - es ist immer wieder eine Challenge, dran zu bleiben und immer weiter zu machen. Wenn Schwierigkeiten auftauchen, ist es leicht, den Fokus zu verlieren, sich in seine Comfort-Zone zu flüchten und sich etwas Einfacheres zu suchen. Wir wollen aber nicht aufhören, an uns und unsere Musik zu glauben und immer weiter zu machen.
SofaConcerts: Das glaube ich, dass das immer wieder Mut und Durchhaltevermögen erfordert! Gab es auf eurem Weg auch besondere Highlights und Meilensteine, auf die ihr besonders stolz seid?
Josef: Ja klar! Unser größtes Erfolgserlebnis war glaube ich, dass wir in Australien wir beim Port Fairy Folk Festival, einem der größten australischen Festivals, den Emerging Artist Award gewonnen haben. Es war sicherlich das Ergebnis harter Arbeit aber auch einer glücklichen Fügung. Der Organisator hat uns nämlich einmal zufällig beim Straßenmusikmachen im Regen gesehen. Er war so begeistert, dass er uns direkt eingeladen hat – und am Ende haben wir den Award gewonnen! Es hat uns unglaublich viel bedeutet, das selbst zu schaffen: ohne Management oder Unterstützung von außen, sozusagen als self-made independent artists. Das war ein unglaubliches Erfolgserlebnis, so viel Anerkennung durch diesen renommierten Award zu bekommen.
Das zweite, was uns sehr viel bedeutet, ist die Überzeugung, dass wir das tun, was wir lieben und die Gewissheit, dass wir unserer Leidenschaft folgen. Das ist auf den ersten Blick vielleicht weniger spektakulär und vorzeigbar, aber für uns mindestens genauso bedeutsam und ein wichtiges Achievement.
SofaConcerts: Wow, darauf könnt ihr auch wirklich stolz sein. Warum ist es euch denn so wichtig, dran zu bleiben, und was treibt euch an, mit so viel Energie und Leidenschaft eure Musik zu machen?
Jan: Was uns antreibt ist der Wunsch, einfach Musik zu machen und viele Menschen zu erreichen. Wir möchten Menschen dazu inspirieren, in ihrem Leben wirklich das zu tun, was sie lieben. Viele Menschen machen einfach irgendwas, was sie gar nicht erfüllt aus Gewohnheit oder wegen der Sicherheit, die es ihnen gibt. Das ist so schade! Wir glauben, dass jeder Mensch mit einem Geschenk für diese Welt begabt ist, und dass es Mut braucht aber gleichzeitig unglaublich glücklich macht, dieses Geschenk zu entdecken und es mit der Welt zu teilen. Das ist unsere Message und die Musik gibt uns die Möglichkeit, das zu teilen.
SofaConcerts: Das heißt, Fame und Berühmtheit ist gar nicht euer Ziel an sich?
Josef: Nein, ich würde das nicht als Ziel bezeichnen, aber sie hilft einem, mehr Leute mit der Message zu erreichen. Wir wünschen uns, das, was wir tun, immer größer und immer besser zu machen und dabei die Message nicht zu vergessen und den Grund, warum wir überhaupt angefangen haben Musik zu machen. Aber klar, wir träumen auch davon auf noch größeren Bühnen zu spielen und es gibt viele Festivals, die wir lieben, und auf denen wir gerne einmal spielen wollen. Der größte Traum ist es, einmal einen Grammy zu gewinnen. Bis dahin haben wir noch einiges vor, aber da geht die Reise hin. (beide lachen)
SofaConcerts: Yeah, wir drücken euch die Daumen dabei! Und wie passen Sofakonzerte in diese großen Pläne?
Jan: Sofakonzerte und kleinere Hauskonzerte sind für uns eine ganz besondere Abwechslung zu unseren sonstigen Tour- und Festivalkonzerten, wo wir vor hunderten, manchmal tausenden Musikfans spielen.
Josef: Das Besondere ist für uns dabei der intime Rahmen. Die Zuhörer sitzen quasi mit uns auf der Bühne – es gibt überhaupt keine Trennung zwischen Bühne und Publikum. Anstatt danach im Backstage Raum zu sein, sitzt man bei einem Sofakonzert nach dem Konzert noch mit den Leuten zusammen. Man kann sie persönlich kennen lernen, kommt viel leichter mit ihnen ins Gespräch und hat tolle Begegnungen. Genau diese persönlichen Begegnungen erinnern uns daran, warum wir Musik machen und ermutigen uns, weiter zu machen – das ist immer wieder inspirierend!
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Pia über AMISTAT
Jan und Josef haben uns mit ihrer Musik und ihrer sympathischen Art sofort in den Bann gezogen! Es war ein toller Abend, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird!